Rechtschreibung üben ~ Lesen üben
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Lesen üben, Rechtschreiben üben muss keinesfalls langweilig sein.
Dem Lesen sei ein gesonderter Hinweis gewidmet.
Bei Kindern bzw. Jugendlichen verstärken sich durch regelmäßiges Lesen ein zusammenhängendes Denken, Fragen-Stellen und Selber-Nachforschen, Kreativität und Phantasie. Der Wortschaft erweitert sich, ebenso das gesamte Sprachvermögen. Nebenbei verbessern sich die Rechtschreibung und grammatikalische Ausdrucksweisen.
Insbesondere inneres Erleben, Interesse und Freude werden durch geeignete Lektüre angeregt.
Legen Sie bei der Auswahl von Büchern wert auf eine altersgemäße Lektüre, die einen natürlichen, realen Bezug zum Leben hat und den Kindern und Jugendlichen vor allem auch Werte vermittelt. Wenn Erwachsene als nachahmenswerte Vorbilder in Erscheinung treten, können Jugendliche eine große Spannweite der Entwicklung vor sich erahnen. Hier finden Sie Anregungen für jedes Alter.
Fantasy-Literatur für Jugendliche, welche sehr negative gesellschaftliche Szenarien entwirft, sollte meines Erachtens von den Erziehenden sorgfältig begutachtet werden.
Fantasy-Literatur allgemein beinhaltet übernatürliche, reale und auch irreale, märchenhafte oder magische Geschehnisse, wobei diese innerhalb des Geschehens häufig als real angesehen werden. Hauptpersonen sind Menschen und/oder Zwerge, Elfen, Kobolde, Vampire, Tiermenschen und vieles mehr. Der Phantasie sind buchstäblich keine Grenzen gesetzt.
Während sich die sog. Abenteuer-Literatur an realen Weltengeschehnissen orientiert und vor einem z.B. historischen Ereignis eine fiktive Erzählung erfindet, um die sich das Abenteuer rankt, findet man in der Fantasy-Literatur diese realen, grundlegenden Weltengeschehnisse oftmals nicht mehr vor.
Eine Unterart der Fantasy-Literatur hat ebenfalls phantastische Inhalte mit der Besonderheit, dass eine Gesellschaft immer weiter zum Negativen hin entwickelt werden soll. Diese Art von Fantasy-Literatur nennt man Dystopie. Z.B. laufen die Handlungen vor dem Hintergrund totalitärer, diktatorischer Staatsformen ab. Typische Elemente sind, dass das darin vorherrschende gesellschaftliche „Ideal“ mit Maßnahmen wie Propaganda und Suggestion etabliert wird und Abweichungen verfolgt werden, überhaupt repressive Maßnahmen bzw. Staatsterror dominieren und jegliches Werteverständnis verleugnet, unterbunden und ebenfalls verfolgt wird. Die Angst vor dem Anderssein des anderen wird geschürt; die Angst davor, ein individueller Mensch zu sein. Die Verleugnung der Individualität des Menschen steht im Zentrum des Angriffs auf den einzelnen und auf die Gesellschaft als Ganzes, und kann Ausgrenzungen wie beispielsweise Klassendenken und Rassismus nach sich ziehen. Körperliche und vor allem auch psychische Grausamkeiten sind ein wesentlicher Teil des Geschehens.
Waren Dystopien vor Jahren noch ausschließlich für Erwachsene geschrieben – bekannte Beispiele sind „1984“ oder „Brazil“-, sind sie heute zunehmend in der Jugendliteratur vertreten. Ein bekanntes Beispiel ist die Trilogie „Die Tribute von Panem“ (erschienen 2009-2011).
Obwohl Dystopien grundsätzlich dafür geeignet sind, die Unterscheidung zu schulen, sind sie häufig bereits für das Bewusstsein von Erwachsenen in vielen Teilen schwer zu verkraften. Für das Nervensystem von Jugendlichen erscheinen sie um so belastender.
Es erscheint sinnvoll und ratsam, dass sich in erster Linie Erwachsene mit Themen wie manipulativen, repressiven und totalitären Maßnahmen von Institutionen oder Staaten einerseits und einem erstrebenswerten Menschenbild andererseits auseinandersetzen.
Damit soll nicht gesagt sein, dass Heranwachsenden die Auseinandersetzung mit diktatorischen oder totalitären Staatsformen der Vergangenheit und der Gegenwart vorenthalten werden sollte. Jedoch sollten geeignete Formen der Auseinandersetzung angestrebt werden, die außerdem beinhalten, dass der Jugendliche mit solch großen Themen nicht allein gelassen wird. Geschichtsunterricht und Deutschunterricht im geeigneten Alter sind Beispiele, die gute Möglichkeiten dafür bieten.